Thriller

Riley Sager: The Only One Left

Autor: Riley Sager
Titel: The Only One Left
Verlag: Hodder & Stoughton
Sprache: Englisch
Erscheinungsdatum UK: 04. Juli 2023

Dt. Übersetzung: Hope’s End
Verlag: dtv
Erscheinungsdatum DE: 12.10.2023

Inhalt:
„1929 erschüttert eine schreckliche Bluttat ganz Maine. Die 17-jährige Lenora Hope wird verdächtigt, ihre Eltern und ihre Schwester grausam ermordet zu haben. Sie streitet die Tat jedoch vehement ab und spricht nie wieder darüber.

Erst als fast fünfzig Jahre später die junge Pflegerin Kit nach Hope’s End, dem Familiensitz und Schauplatz des Massakers, kommt, scheint sich das Geheimnis um die grausamen Morde lüften zu lassen. Denn Lenora Hope, die nach einem Schlaganfall nur noch mithilfe einer Schreibmaschine kommunizieren kann, will Kit die ganze Geschichte erzählen. Doch Kit begreift schnell, dass sie niemandem trauen kann. Und schon bald ist sie selbst in tödlicher Gefahr …“

Rezension

Eigentlich lese ich wenig Thriller und habe in dem Genre auch keine/n Lieblingsautor/in, aber Riley Sager ist natürlich ein Name, wenn es um Spannung geht.

Und spannend ist dieses Buch auf jeden Fall!

Nach einer kurzen Einführung zum Setting und der Protagonistin ging es auch direkt in die Vollen. Wir werden in ein zerfallendes Haus versetzt, dessen Bewohner so einige Geheimnisse bergen und in dem vor vielen Jahren Morde verübt worden.
All das trägt von Anfang an zu einer Atmosphäre bei, die sich wie eine schwere Decke über die Schultern nicht nur von Kit, der Hauptperson, sondern auch über die der Leser*innen legt.

Gekonnt steigert der Autor ganz langsam die Spannung, lässt uns nach und nach in die Seelen der Charaktere blicken, führt uns auf Irrwege und deutet an, dass alles vielleicht nicht so ist, wie wir uns das denken – ein absoluter Pageturner.

„The Only One Left“ ist das ideale Buch für die Halloweenzeit oder für alle, die sich auch an sonnigen Tagen gern gruseln. Ich fand es auf jeden Fall sehr gut gelungen, besser als so manch anderes Buch des Autors.

Vielen Dank an NetGalley UK und Hodder & Stoughton für das Rezensionsexemplar.

Thriller

Heidi Amsinck: Schneeflockengrab

Inhalt:

„»Schuldig.« Nur dieses eine Wort steht auf dem Pappschild des jungen Mannes, der in Kopenhagen unter einer Straßenlaterne sitzt. Am nächsten Morgen liegt er leblos im Schnee, ermordet. Jensen, Journalistin bei der Zeitung Dagbladet, stolpert fast über seine Leiche. Sie ruft Kommissar Henrik Jungersen zum Tatort, ihren besten Kontakt bei der Kopenhagener Polizei – und ehemaligen Liebhaber. Es ist schon der zweite Mord an einem Obdachlosen innerhalb von zwei Wochen, und als kurz darauf eine dritte Leiche auftaucht, gehen alle von einem Serien-Mörder aus. Doch Journalistin Jensen zweifelt an dieser Theorie: Warum sollte jemand reihenweise Obdachlose ermorden? Warum saß der Junge stundenlang an genau dieser Stelle im Schnee? Und wer ist wirklich »schuldig«?“

Rezension:

„Schneeflockengrab“ ist mein Abobuch Februar von Bücher König, d.h. ich hatte zuvor nichts über das Buch gelesen.

Auf dem Cover steht „Thriller“, was mich eigentlich immer etwas abschreckt, aber ich stelle fest, dass viele Bücher, die mittlerweile so ausgezeichnet sind, eigentlich nicht wirklich in dieses Genre passen – so auch dieses nicht.

Im Vordergrund steht hier eher nicht der Mord als solcher, die Jagd nach dem Täter, Gefahren die links und rechts lauern. Vielmehr wird der Schwerpunkt auf die Figuren gelegt, wer sie sind, was sie verbindet, was sie unterscheidet und wie sie mit den Herausforderungen umgehen.
Es fehlt daher etwas am „Thrill“, dafür trumpft die Story mit viel Atmosphäre auf, die beim Lesen ein bedrückendes Gefühl hinterlässt.

Auch politische Themen werden angerissen, die aber nicht weiter beleuchtet werden und daher – zumindest teilweise – etwas fehl am Platz wirken.
Ebenso überflüssig ist aus meiner Sicht die Nebenhandlung, um die sich die Protagonistin in ihren Aufgaben als Journalistin kümmern soll, die sie aber zugunsten des Mordes zurückstellt. Möglicherweise dient diese aber als Basis für ein nächstes Buch aus der Reihe.
Denn das es weitergehen soll mit Jensen und Henrik wird auch am Ende des Buches recht deutlich. Es ist eine in sich abgeschlossene Geschichte, aber es werden Andeutungen gemacht und es bleiben Dinge offen.

Würde ich einen weiteren Band lesen? Ja. Zwar konnte mich nicht alles überzeugen, aber dennoch hat mich der Roman gut unterhalten.

Thriller

Rachel Hawkins: The Villa

Inhalt:

„As kids, Emily and Chess were inseparable. But by their 30s, their bond has been strained by the demands of their adult lives. So when Chess suggests a girls trip to Italy, Emily jumps at the chance to reconnect with her best friend.

Villa Aestas in Orvieto is a high-end holiday home now, but in 1974, it was known as Villa Rosato, and rented for the summer by a notorious rock star, Noel Gordon. In an attempt to reignite his creative spark, Noel invites up-and-coming musician, Pierce Sheldon to join him, as well as Pierce’s girlfriend, Mari, and her stepsister, Lara. But he also sets in motion a chain of events that leads to Mari writing one of the greatest horror novels of all time, Lara composing a platinum album––and ends in Pierce’s brutal murder.

As Emily digs into the villa’s complicated history, she begins to think there might be more to the story of that fateful summer in 1974. That perhaps Pierce’s murder wasn’t just a tale of sex, drugs, and rock & roll gone wrong, but that something more sinister might have occurred––and that there might be clues hidden in the now-iconic works that Mari and Lara left behind.

Yet the closer that Emily gets to the truth, the more tension she feels developing between her and Chess. As secrets from the past come to light, equally dangerous betrayals from the present also emerge––and it begins to look like the villa will claim another victim before the summer ends.“

Rezension:

Hin und wieder, wenn ich an einem größeren Projekt stricke und leichte Unterhaltung brauche, schaue ich nach Thrillerautor*innen, von denen ich weiß, dass sie nicht sehr blutig schreiben.

Dieses Mal fiel dabei mein Blick auf den neuen Roman von Rachel Hawkins.

Wir bewegen uns in zwei Zeiten und begegnen Charakteren, die sich in relativ ähnlichen Situationen in einem Haus in Italien finden. Beide Freundesgruppen stehen am Anfang einer Karriere, bei allen gibt es Angst vor dem Wettbewerb, Zweifel an der Freundschaft und Stress mit sexuellen Beziehungen.

Ich habe eine Weile gebraucht, um in die Geschichte hineinzufinden, doch je besser ich die Figuren kennenlernte, umso interessierter war ich an ihrer Entwicklung und natürlich auch am Mordfall, der über dem gesamten Plot schwebt.

Die Spannung ist nicht unbedingt „thrillermäßig“ und auch die Charakterentwicklung nicht herausragend, aber dennoch gibt es gute zwischenmenschliche Themen, die ausgearbeitet werden.

„The Villa“ hat mich auf jeden Fall gut unterhalten und ich kann es allen empfehlen, die ihre Krimis und Thriller weniger gewalttätig bevorzugen.