Inhalt:
„»Wir stehen an der Schwelle zu einer technischen Revolution, die unser Denken und Handeln für immer verändern wird.« Das verspricht Erik Grote bei der Vorstellung des NINK. Ursprünglich in der Militärforschung entwickelt, sollte der NINK-Chip ein Auslöschen traumatischer Kampferinnerungen ermöglichen. Die Journalistin Silvie wird Opfer dieser Realitätsveränderungen, als es heißt, ihr Bruder habe zwei Menschen ermordet und sich danach in den Kopf geschossen. Nichts von all dem ergibt einen Sinn. Also beginnt Silvie zu recherchieren und schnell wird klar, dass jeder noch so bahnbrechende Fortschritt in den falschen Händen aufs Schrecklichste pervertiert werden kann …“
Rezension
Das Buch war ein Spontankauf. Erst als es im regal stand, fiel mir ein, dass ich das letzte Buch „Aus schwarzen Wassern“ der Autorin nicht mochte. In so einem Fall recherchiere ich eigentlich etwas ausführlicher, bevor ich mich auf einen weiteren Roman einlasse.
Doch am Wochenende befand ich mich in einer kleinen Leseflaute und griff zu diesem Titel, weil mich der Plot interessierte.
Die gar nicht so weit entfernte Zukunftsvision, die uns hier begegnet, ist zwar relativ unwahrscheinlich, aber nicht undenkbar. Ein Chip, der hilft, traumatische Erlebnisse zu vergessen. Eine Technik, die für etwas Gutes gedacht war und dann für etwas Negatives eingesetzt wird – einfach weil man es kann und weil es Macht verspricht. Das dürfte wohl ein Szenario sein, von dem so einige Machthaber träumen, doch es birgt auch Gefahren, denn es ist nicht unfehlbar, wie es die Autorin hier recht gut darstellt, ohne dabei zu philosophisch zu werden.
Der Plot ist in sich schlüssig – was man nicht immer von SciFi sagen kann – und auch der Spannungsbogen ist gut aufgebaut.
Die Figuren bleiben teilweise etwas blass, aber es sind auch viele, zwischen denen wir wechseln. Sie sind aber noch gut genug voneinander unterscheidbar, so dass man jederzeit weiß, wo man sich gerade in der Story befindet, auch wenn man das Buch einmal länger zur Seite gelegt hat.
Ich finde diesen Roman gut gelungen, allerdings hat diese Idee noch etwas mehr Potential, als das, was Freytag daraus gemacht hat. Trotzdem ein gutes Buch, das ich jederzeit empfehlen kann.