
Auch das ist wieder ein Buch von der Longlist des Women’s Prize for Fiction.
Mit nur 208 Seiten ließ es sich recht zügig lesen.
Nostalgie und Horror
Holly sucht einen Job und landet zu ihrer eigenen Überraschung in einem Kino, das schon bessere Zeiten gesehen hat. Alles in diesen Räumen wirkt nostalgisch und ein wenig schrullig – auch die Kolleginnen und Kollegen.
Es dauert eine Weile, bis sie sich einlebt und akzeptiert wird, doch dann gerät sie in den Sog des Lichttheaters und den Horror, der sich langsam in ihr Leben schleicht.
Die Atmosphäre dieser Geschichte ist eine interessante Mischung aus Nostalgie und Grusel.
Leser*innen einer gewissen Altersklasse werden sich selbst gut an das ein oder andere Kino erinnern, das noch nicht dem modernen Filmerlebnis unterworfen war, sondern ein wenig rebellisch-schrullig daherkam. Meist sah man ihm den Verfall bereits an und fühlte sich nicht nur wohl in den Sälen.
Dies einzufangen und es ein wenig weiterzuspinnen, ist der Autorin ausgesprochen gut gelungen.
Der langsame Untergang
Je weiter wir in der Story voranschreiten, umso seltsamer – und ekliger – werden die Dinge, die sich im „Paradise“ ereignen: Unfälle, üble Krankheiten und Tod schleichen sich ein und wir ahnen, dass das nicht gutgehen kann.
Letzten Endes kommt es, wie es kommen muss. Ein großer Konzern schluckt das Kino, es wird modernisiert und das Alte löst sich auf.
Meine Meinung
Es ist eine wirklich kurze Geschichte, die nur wenig zu sagen hat.
Ja, sie ist atmosphärisch wirklich gut geworden, alles passt zusammen, aber auf die ein oder andere „Ekelstelle“ hätte ich gut verzichten können.
Es bleibt auch nicht wirklich viel von ihr zurück bei mir. „Alles ist dem Verfall geweiht“ ist die Aussage, die ich dem Buch entnehme. Doch das ist nichts Neues, nichts, was mich als Leserin nun noch lang nach der Lektüre beschäftigen wird.
„Children of Paradise“ ist schon eine nette Unterhaltung, aber wieder mal frage ich mich, wieso das Buch auf der Longlist gelandet ist…