
In meinem Beitrag über meine Lesevorhaben hatte ich ihn bereits erwähnt: Den „Hardcore Literature Book Club“ von Benjamin McEvoy auf Patreon.
Heute möchte ich ihn euch etwas genauer vorstellen.
Patreon ist eine Plattform, auf der Künstler*innen Content gegen Geld anbieten können. Manchmal sind das sehr kleine Beträge, manchmal etwas größere.
Für diesen Buchclub, der auf Englisch geführt wird, zahle ich um die 27 Euro pro Monat, aber dafür gibt es auch jede Menge Inhalt.
Big Reads
Jedes Jahr bietet Ben, der in Oxford studiert hat, Leserunden zu großen Werken der Weltliteratur an. In diesem Jahr sind das acht Stück, beginnend mit „Krieg und Frieden“ von Tolstoi.
Die Leseeinheiten reichen über mehrere Wochen bis hin zu mehreren Monaten und das Pensum ist – zumindest für mich – einigermaßen gut zu bewältigen. Man liest Woche für Woche einen vorher festgesetzten Abschnitt. Zu diesem gibt es dann am Wochenende ein Video mit vielen Hintergrundinfos, weiterführenden Links, Hinweise zu weiterführenden Quellen,… und am Ende ein paar Fragen für alle.
Wer mag, kann in den Kommentaren die Fragen beantworten und zusammen über das Gelesene sprechen. Allgemein empfiehlt Ben aber auch, zu jedem Buch ein eigenes Journal zu führen und dort seine Gedanken Woche für Woche festzuhalten.
Nebenprojekte
Zusätzlich zu den „Big Reads“ gibt es u.a. das Theaterstück der Saison, ein Buch in der Weihnachtszeit, Gedichte und Kurzgeschichten.
Zudem findet in 2023 die Lesereise durch Shakespeares Werke statt. Hier geht es weniger um Qualität als vielmehr darum, sich einen Eindruck vom Autor zu verschaffen, indem man möglichst sein gesamtes Schaffen überfliegt.
Mein Eindruck
Ich bin erst seit Ende 2022 Teilnehmerin, bin aber schon fleißig dabei, „Krieg und Frieden“ zu lesen. Ich habe mich hier für die deutsche Übersetzung entschieden, weil ich denke, so könnte der Einstieg für mich einfacher sein. Englischsprachige Autor*innen werde ich im Original lesen.
Bislang ist das Lesepensum für mich noch im Rahmen des Machbaren, aber natürlich kann man sein eigenes Tempo wählen und die Videos zur gegebenen Zeit dazu anschauen.
Die Videos (oder Audios bei den „anderen“kleineren“ Büchern) sind wirklich, wirklich hilfreich und voller Informationen, die ich mir nie selbst erschlossen hätte, hätte ich das Buch alleine gelesen. So habe ich aufgrund der Einführung zu Tolstoi mir noch „The Story of Russia“ gekauft, was ich ziemlich interessant finde. Außerdem habe ich auf YouTube eine empfohlene Dokumentation über die Romanows geschaut.
Die Qualität des Gebotenen ist hoch und vielfältig. Ich bin absolut begeistert. Vermutlich werde ich nicht das gesamte Jahr über Schritt halten können, aber das hindert mich nicht daran, mich aktiv zu beteiligen und mit deutlich mehr Aufmerksamkeit die Klassiker zu lesen.
Wer sich einen ersten Eindruck von Benjamin verschaffen will, kann sich seine YouTube-Videos ansehen. Hier gibt es übrigens auch einen Überblick über den Buchclub in 2023.
Ich werde euch natürlich auf dem Laufenden halten, wie gut mein Vorhaben, alle acht „big reads“ und ein bis drei kleinere Werke in 2023 zu lesen, gelingt.